Grauburgunder

Grundlagen
Grauburgunder, auch Pinot Gris, Pinot Grigio oder auch Ruländer genannt, ist eine Weißweinrebsorte, die ihren Ursprung in der französischen Region Burgund hat. Der Name „Grauburgunder“ bezieht sich auf die graublaue Farbe der Traube. Die Traube ist bekannt für ihre Vielseitigkeit, da sie eine breite Palette von Weinstilen hervorbringen kann, von trocken und knackig bis hin zu reich und vollmundig.

In seiner trockenen Form hat Grauburgunder typische Aromen von Apfel, Birne und Zitrusfrüchten mit einem Hauch von Mineralität. Der Wein ist mittelkräftig mit einer hohen Säure und einem knackigen Abgang. Bei einem süßeren Stil kann der Wein Aromen von Honig und Aprikose haben, mit einem volleren Körper und einem geringeren Säuregehalt.

Grauburgunder ist eine relativ einfach anzubauende Traube, die in vielen Weinanbaugebieten auf der ganzen Welt zu finden ist, darunter Frankreich, Italien, Deutschland, Österreich und die Vereinigten Staaten. Einige der berühmtesten Exemplare stammen aus dem Elsass in Frankreich, wo er als Pinot Gris bekannt ist. Die Traube wird auch in Italien angebaut, wo sie als Pinot Grigio bekannt ist, und in Kalifornien, wo sie als Pinot Gris bekannt ist.

Die Traube wird oft mit anderen Weißweintrauben verschnitten, um dem Wein Tiefe und Komplexität zu verleihen. Im Elsass wird er oft mit Riesling und Gewürztraminer verschnitten, während er in Italien oft mit Trebbiano und Pinot Bianco verschnitten wird.

Insgesamt ist Grauburgunder ein vielseitiger und leicht zu trinkender Weißwein, der von Weinliebhabern aller Erfahrungsstufen genossen werden kann. Der Wein kann mit einer Vielzahl von verschiedenen Speisen kombiniert werden, was ihn zu einer großartigen Wahl für jeden Anlass macht.



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Geschichte
Die Rebsorte Grauburgunder kam vermutlich im 13. oder 14. Jahrhundert durch Zisterziensermönche aus ihrer Heimat Burgund nach Deutschland und Österreich.

Einer Legende nach soll Kaiser Karl IV 1347 auf der Burg Burkheim (Deutschland) übernachtet und bei seinem Besuch den Zisterziensermönchen empfohlen haben, eine natürliche Mutation des Blauen Burgunders auf ihren Besitzungen anzupflanzen. Die Zisterzienser waren im Volk aufgrund ihrer grauen Kutten als Graumönche bekannt, weshalb der von ihnen verbreitete Burgunder als „Burgunder der Grauen“ bzw. der „Graue Burgunder“ bezeichnet wurde. Auch das Synonym „Grauer Mönch“ für Grauburgunder könnte darauf zurückzuführen sein. In anderen Darstellungen hat derselbe Kaiser die Reben von Frankreich 1375 nach Ungarn gebracht und von dort haben sie sich ausgebreitet. Die alten Synonyme Tokajer u.a. für den Grauen Burgunder stehen dafür. 1568 wurde die Sorte von Lazarus von Schwendi vom Plattensee ins Elsass und zum Kaiserstuhl gebracht.

1709 erwarb der deutsche Kaufmann und Apotheker Johann Seger Ruland (1683 bis 1745) einen in Speyer (Deutschland) gelegenen, verwilderten Garten, in dem sich unter anderem auch Weinstöcke einer ihm unbekannten Rebsorte befanden. Zwei Jahre später baute Ruland einige Trauben der Sorte aus. Der daraus produzierte Wein war so süß und lieblich, dass Ruland, nachdem er den Wert der Rebsorte erkannt hatte, die Rebstöcke vermehrte und sie um 8 bis 10 Gulden verkaufte. Auf diese Weise fand der Grauburgunder in Deutschland Verbreitung. Als Hinweis auf die Herkunft der Reben vom deutschen Kaufmann und Apotheker wurde die synonyme Bezeichnung „Ruländer“ für die Rebsorte populär.

Der Grauburgunder ist in Österreich eine Rarität. Er wird auf einer Fläche von gut 300 ha angebaut und nimmt damit etwa 0,7 % der gesamten Weinbaufläche (Weiß und Rot) ein. Sie nimmt damit den 10 Platz unter den Weißweinen ein. [1]

Anbauflächen für Grauburgunder finden sich in Österreich in den Bundesländern Steiermark, Burgenland, Niederösterreich und Wien, wobei die Steiermark das Hauptanbaugebiet stellt.
International findet man die Rebsorte in USA, Deutschland, Frankreich, Norditalien, Ungarn, Schweiz, Neuseeland und Australien.


Interessant
Der Name Pinot leitet sich vom französischen ‚Pin‘ auf Deutsch ‚Kiefer‘ ab. Der Grund liegt in der Kieferzapfen ähnlichen Form der Traube


[1] Nr 1 ist der Grüne Veltliner mit 14.500 Hektar und einem Drittel aller angepflanzten Trauben

Grauburgunder liefert säurearme, jedoch körper- und extraktreiche Weine mit einem in der Regel eher hohen Alkoholgehalt.

Optik
gelb-grün bis zitronengelb
klar und transparent
feine und beständige Kohlensäureperlen

Nase
fruchtig und blumig, frisch
mitunter würzig, komplex
Pfirsich und Marille, Rosen, Vanille

Mund
Vollmundig, prickelnd
Grapefruit, milde Gewürze

Grauburgunder neigt grundsätzlich zur Hochfärbigkeit (allgemeine Beschreibung für die Farbe von Weinen, die durch verschiedene Weinfehler eine Verfärbung aufweisen). Die Weine sind im Vergleich zu Weinen anderer Weißweinreben fast immer intensiver gefärbt. Je nach Ausbaumethode und Qualitätsstufe ist das Farbbild blassgelb oder goldgelb, bei höherer Reife sogar zart rot, was von den in der Reife leicht rötlichen Beerenhäuten herrührt.


Speisen

Meeresfrüchte
Der hohe Säuregehalt und die Mineralität des Grauburgunders passen hervorragend zu Fischgerichten wie gegrilltem Fisch, Sushi und Schalentieren.

Geflügel
Der mittlere Körper und die subtilen Fruchtaromen des Weins ergänzen Gerichte wie gebratenes Huhn oder Truthahn.

Schweinefleisch
Die Säure und die Fruchtaromen des Grauburgunders gleichen die reichen Aromen von Schweinefleischgerichten wie Schweinefilet oder Schweinekoteletts aus.

Käse
Der hohe Säuregehalt und die Mineralität des Weins machen ihn zu einer großartigen Ergänzung zu weichen, cremigen Käsesorten wie Brie oder Camembert.

Würziges Essen
Die Säure des Weins hilft, die Hitze von würzigen Gerichten wie der thailändischen oder indischen Küche auszugleichen.

Vegetarische und vegane Kost
Der Grauburgunder passt mit seiner Säure und Mineralität auch hervorragend zu Gemüsegerichten wie Salaten, Risottos oder Pasta mit Sahnesauce

Desserts
Die Säure und Süße des Weins passen gut zu fruchtigen Desserts wie Obsttorten oder Sorbets.

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