Riesling
Die Königin der Weintrauben. Seit Jahrhunderten kultiviert. Lange lagerfähig, von jugendlich frisch bis gut gelagert komplex. Bestens geeignet für etwas kühlere Anbaugebiete. Weltklasse!
Geschichte
1435 wurde Riesling als ‚Riesslingen‘ zum ersten Mal urkundlich erwähnt[1].
1552 beschrieb Hieronymus Bock in seinem ‚Kräuterbuch‘ die Riesling Rebe.
Ab den 1850 Jahren wird der Reisling zum Weltstar und die Preise speziell deutscher Rieslinge übertreffen alle anderen Weine.
Durch die Kriegswirren des 1 und 2. Weltkriegs wird die deutsche Weinindustrie schwer in Mitleidenschaft gezogen und es kommt erst in den 1990iger Jahren zu einer Renaissance des Rieslings.
Es dürfte sich ursprünglich um Wildreben gehandelt haben, die entlang des Rheins in Deutschland wuchsen und durch Selektion über die Jahrhunderte zu heute bekannten Reisling Traube geworden ist.
Ampelographische Merkmale[2]
Blatt
mittelgroß, kreisförmig, fünflappig, derbe Blattoberfläche, Unterseite starke Behaarung
Traube
kleintraubig, dichtbeerig, zylindrisch, geschultert, Beitraube fehlt meist; mit kleinen gelbgrünen Beeren mit Narbenpunkt
[1] https://www.winemag.com/2019/03/08/the-history-of-german-riesling/
[2] https://www.oesterreichwein.at/unser-wein/rebsorten/weisswein/riesling

Charakteristik
Junger Riesling lebt von fruchtigen Noten (Apfel, auch Anspielungen von Pirsich) und leichten Zitronennoten. Junge Rieslinge haben eine frische Säure und das ergibt rassige und trinkfreudige Weine.
Mit fortschreitendem Alter kommen ausgeprägte Steinobstaromen dazu. Der Pfirsich verstärkt sich, Marille gesellt sich dazu und durchaus auch Anspielungen von exotischen Früchten. Es können auch Petrolnoten dabei sein. Im Alter kommen dann noch Rosennoten dazu.
Riesling ist ein Wein der ausgeprägter als andere Wein den Boden, in dem er wächst, widerspiegelt. Metallische oder auch mineralische Töne sind dabei.
Riesling wird gerne halbsüß oder süß als (Beeren)Auslese, Spätlese oder auch Eiswein ausgebaut.
Verkostung
Optik
Junge Weine sind klar, hell, farblich in Richtung grüngelb eventuell mit silberfarbenen Reflexen.
Ältere Weine sind klar, farblich Richtung goldgelb tendierend.
Nase
Fruchtige Aromen, bei jungen Weinen: grasige Anspielungen, Apfel, Pfirsich, Zitronennoten, bei älteren Weinen kommen mineralische Töne dazu, Feuerstein, Petrolnoten, Honigtöne
Mund
Neben dem Spiel der Aromen sind die Aromen aus dem Boden schmeckbar. Mineralische Noten, Salzige Töne. Feuerstein, Schiefer.
Flasche
Riesling wird üblicherweise in schlanken hohen Flaschen (Schlegelflasche) abgefüllt.
Speisen
Junger Riesling: leichte Speisen, wie Fisch, Huhn, Spargel, asiatische Speisen auch gerne etwas Chillischarf, Sushi.
Älterer Riesling: würzige Gerichte, Schweinsbraten, Kalbsfilet



Weinklassifizierung in Deutschland
Es gibt 13 Weinanbaugebiete: Ahr, Baden, Franken, Hessische Bergstraße, Mittelrhein, Mosel, Nahe, Pfalz, Rheingau, Rheinhessen, Saale-Unstrut, Sachsen und Württemberg.
Es gibt 4 Qualitätsstufen
Tafelwein
Die Einstiegsliga.
Landwein
Tafelwein mit strengern Kriterien
Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete (Q.B.A)
Der größte Anteil an der deutschen Produktion. Erhält eine Prüfnummer. Zucker darf zugesetzt werden.
Qualitätswein mit Prädikat
Topliga, kein Zuckerzusatz erlaubt.
Es gibt sechs verschiedene Prädikate, (der Hauptunterschied ist das Mindestmostgewicht)
– Kabinett: feine, leichte Weine aus reifen Trauben mit geringem Alkoholgehalt
– Spätlese: reife, elegante Weine mit feiner Frucht, die etwas später geerntet werden
– Auslese: edle Weine aus vollreifen Trauben, unreife Beeren werden ausgesondert.
– Beerenauslese: volle, fruchtige Weine aus überreifen, edelfaulen Beeren
– Eiswein: aus Trauben, die in gefrorenem Zustand unter minus 7 Grad Celsius gelesen und gefroren gekeltert werden, sodass nur das Frucht-Konzentrat ausgepresst wird.
– Trockenbeerenauslese: Aus rosinenartig eingeschrumpften, edelfaulen Beeren ist die Trockenbeerenauslese die Spitze der Qualitätspyramide, süß und honigartig hat sie eine extreme Alterungsfähigkeit von Jahrzehnten.
Parallel dazu gibt es den Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter e. V. (VDP) der die Weine der Mitglieder in folgende Qualitätsstufen klassifiziert:
Dies Klassifizierung hat keine gesetzliche Gültigkeit sondern beruht auf Vereinbarungen der Mietglieder des VDPs. Trocken ausgebaute Grosse Lagen heissen ‚Grosses Gewächs‘, Erste Lagen ‚erstes Gewächs‘. Der Anspruch der großen Lagen ist sich auf weltbestem Niveau zu bewegen.
Quellen:
– Österreich Wein: https://www.oesterreichwein.at/unser-wein/rebsorten/weisswein/riesling
– Rebsortenlexikon https://www.rebsortenlexikon.de/Riesling
– https://de.wikipedia.org/wiki/Weinbau_in_Deutschland
– VDP: https://www.vdp.de/de/




